Felsbilder und Inschriften in Nordpakistan -- Dokumentation der Dokumentation 1980-1988

Felsbilder und Inschriften in Nordpakistan
Die Dokumentation zu den Dokumentationsarbeiten 1980–1988
in Hunza und im Industal zwischen Shatial und Shing-Nala
Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway Impressum und Copyright-Hinweise

Im Vorwort zu meiner Arbeit über " Stupas, Tempel und verwandte Bauwerke aus drei Felsbildstationen bei Chilas am oberen Indus (Nordpakistan)" habe ich beschrieben, welche Institutionen die Dokumentation der Felsbilder und Inschriften in Nordpakistan gefördert haben und wer an den Geländearbeiten beteiligt war. Nachfolgend einige Aufnahmen und Bemerkungen zur Klarstellung, wer an der Dokumentation der Felsbilder und Inschriften in Nordpakistan von 1980 bis 1988 mitgearbeitet hat.

Weiter unten findet sich eine Liste mit den Teilnehmern der Dokumentationsarbeiten in den Jahren 1980 bis 1988.

Ditte Bandini (König), Martin Bemmann und Harald Hauptmann sind jedenfalls, wie unschwer zu erkennen ist, an der Dokumentation von Hunza, Chilas, Thalpan, Oshibat, Shatial, Thor, Hodar und den meisten weiteren Stationen im Bereich zwischen Shatial und Chilas nicht beteiligt gewesen, auch wenn sie seit 1990 mit Unterstützung durch den "wissenschaftlichen Photographen" U. Schendzielorz und die Journalistin Waltraud Sperlich (Bild der Wissenschaft) diesen Eindruck zu erwecken versuchen.

Am 22.6.2000 finden sich auf der Seite http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~u71/kara/intro.html (Stand : 16.2.1999 !!) [auch die Web-Seite www.geocities.com/RainForest/3982/karak.html wiederholt (Stand 17.7.2000) den gleichen Unsinn] die grotesken Sätze :

"A joint Pakistani-German research project was founded and started its first surveys in 1979. Since 1982 the project is maintained as a research cell by the Heidelberg Academy for the Humanities and Sciences. The systematic documentation and publication of this material has been executed since 1989 under the directorate of Prof. Harald Hauptmann."

(Hervorhebung von mir) – wobei gegen die ersten beiden Sätze natürlich nichts einzuwenden ist – abgesehen von der Kleinigkeit, daß die Heidelberger Akademie der Wissenschaften nicht etwa seit 1982 sondern seit Januar 1984 die Förderung der Dokumentation übernommen hat – aber diese Fehlinformation ist wohl symptomatisch für den schlampigen Umgang der Forschungsstelle unter der "Leitung" von Harald Hauptmann mit den Fakten. Der dritte Satz allerdings verfälscht die Tatsachen in absurder Weise : Hauptmann hat zur Dokumentation absolut nichts beigetragen; er hat im Gegenteil ein fertig gemachtes Bett, bestehend aus meiner ziemlich kompletten Dokumentation der Felsbilder und Inschriften, übernommen und sich gemütlich – mit kumpanenhafter Billigung Jettmars – hineingelegt und reklamiert nun mit erstaunlicher Frechheit alle vor 1989 erledigten Dokumentationsarbeiten für sich. Es ist wirklich höchst bemerkenswert, daß die Heidelberger Akademie der Wissenschaften eine derart unverschämte Tatsachenklitterung zulässt …

Auch das Geodätische Institut der Universität Karlsruhe (TH) beteiligt sich (mit zum Teil grauenhaft schlechten Powerpoint-Folien und Photos) (http://www.gik.uni-karlsruhe.de/~mehi/pakistan/sld001.htm) an dieser absolut unrichtigen und irreführenden Darstellung der Dokumentationsarbeiten und läßt dabei ebenfalls völlig außer Acht, daß die Dokumentationsarbeiten bereits 1980 begonnen haben, und nicht erst seit 1990 unter der "Leitung" von Hauptmann, der als Direktor des Archäologischen Instituts in Istanbul wohl kaum Gelegenheit hat, sich in adäquater Weise um die Arbeiten in Nordpakistan zu kümmern. Auch vermisst man bei der Darstellung des Geodätischen Instituts genauere Angaben, welche Stationen denn nun bearbeitet worden sind – was nicht weiter verwunderlich ist, denn die meisten bekannten Stationen waren ja bereits von mir in den Jahren 1980 bis 1988 vorbildlich dokumentiert worden.
Aber so können wir immerhin ganz in Ruhe abwarten, wer wo abschreibt und wer es wagt, und wann, die von Jettmar so genannte "anthropomorphe" stupa-Darstellung in Chilas II richtig, so wie ich es schon 1990 getan habe, als Thronsessel zu identifizieren und zu publizieren – es wird spannend werden !! (Hier können noch Wetten abgegeben werden ...)

Die Plagiatorin Jorinde Ebert hat in ihrem Artikel "Niches, Columns, and Figures in some Petroglyphic Stupa Depictions of the Karakorum Highway" (Artibus Asiae 54,3-4, 1994, pp. 268-295) den Bereich von Chilas II wohlweislich ausgelassen: Es wäre auch zu offensichtlich und zu peinlich geworden: Entweder Jettmars absurde Phantastereien zu unterstützen (anthropomorphe Darstellungen), oder aber meine Erklärungen zu übernehmen und damit unangenehm aufzufallen. In ihrer Beschreibung von Felsbildern aus Thalpan Bridge und Chilas I finden sich dennoch so viele wortwörtliche Übereinstimmungen mit dem Manuskript, das ich Anfang 1990 der Forschungsstelle zur Publikation übergeben habe, und das immerhin so lange und so felsenfest dort lag, daß ich das Original erst nach einer ultimativen Aufforderung meines Anwalts an den Präsidenten der Heidelberger Akademie der Wissenschaften wieder in meinen Besitz bringen konnte (aber es gibt ja leistungsfähige Kopier-Geräte ...) , daß ich diesen Übereinstimmungen bei Gelegenheit nachgehen und die Ergebnisse in geeigneter Form publizieren werde. (Siehe auch das Vorwort zur WEB-Ausgabe meiner Stupa-Arbeit).

Die meisten der hier veröffentichten Bilder sind recht groß – aber ich mochte nicht auf die Qualität verzichten. Wer daran interessiert ist, die Geschichte der Dokumentation kennenzulernen, nimmt hoffentlich auch die etwas längeren Ladezeiten in Kauf ... ?

Volker Thewalt

Siehe auch :
Rockcarvings and Inscriptions along the Indus. The Buddhist Tradition | Jataka-Darstellungen bei Chilas und Shatial am Indus | Pferdedarstellungen in Felszeichnungen am oberen Indus | Stupas, Tempel und verwandte Bauwerke aus drei Felsbildstationen bei Chilas am oberen Indus (Nordpakistan) | Lokapalas und caturmaharajikas in Felszeichnungen bei Chilas und Thalpan am oberen Indus (Pakistan)

Neue Scans (1) – Bunte Mischung : Aufnahmen von den Dokumentationsarbeiten, Felszeichnungen und Inschriften, Landschaftsbilder sowie Anekdotisches ... (Es dauert ein wenig, bis die Seite geladen ist: das liegt an den vielen Miniaturbildchen. Also bitte Geduld !)

Neue Scans (2) – Bunte Mischung : Aufnahmen von den Dokumentationsarbeiten, Landschaftsbilder sowie Anekdotisches ... (Es dauert ein wenig, bis die Seite geladen ist: das liegt an den vielen Miniaturbildchen. Also bitte Geduld !)

Bilder von den Dokumentationsarbeiten in Nordpakistan – Landschaftsaufnahmen und Anekdotisches aus dem täglichen Leben. (30.10.1999 ff.)

Das "offizielle" Expeditionsphoto von 1981 / [59 KB]
Blick von Altit auf Hunza-Haldeikish / [101 KB]
Eine weitere Ansicht von Haldeikish
Hunza-Haldeikish : Person in zentralasiatischer (Kusana- ??) Tracht

Thalpan I : Auf dem Weg zur Arbeit. Brücke zwischen Chilas und Thalpan
Thalpan I : Dokumentation in Thalpan I
Thalpan I : Qamar, Dani und Thewalt bei der Dokumentation 1981
Thalpan I, Stein 208 : Dokumentation in Thalpan I: Stein 208 vor der Freilegung
Thalpan I, Stein 208 : Rsipancaka-Jataka vor der Entfernung des Flugsandes
Thalpan I, Stein 208 : Beginn der Entfernung des Flugsandes
Thalpan I, Stein 208 : Entfernung des Flugsandes
Thalpan I, Stein 208 : Reinigung der Zeichnungen
Thalpan I, Stein 208 : Reinigung der Zeichnungen und Inschriften
Thalpan I, Stein 208 : Sibi-Jataka und weitere Felszeichnungen und Inschriften nach der Entfernung des Flugsandes
(vgl. hier den Artikel zu den Jataka-Darstellungen)
Thalpan I, Stein 208 : stupa links vom Sibi-Jataka
Thalpan I, Stein 208 : Sibi-Jataka
Thalpan I, Stein 208 : stupa rechts vom Sibi-Jataka
Thalpan I, Stein 243
Thalpan I, Komplex 277 mit Kuberavahana-stupa und Buddha-Darstellung

14.9.1982 Eine Geburtstagfeier ...

Chilas I : Dokumentation in Chilas I, 1981
Chilas I : Dokumentation in Chilas I, 1981
Chilas I : Dokumentation in Chilas I, 1981
Chilas I : Dokumentation in Chilas I, 1981
Chilas I : Dokumentation in Chilas I, 1981
Chilas I : Dokumentation in Chilas I, 1981
Chilas I : Dokumentation in Chilas I, 1981

Chilas II : Dokumentation in Chilas II, 1981
Chilas II : Dokumentation in Chilas II, 1981
Chilas II : Dokumentation in Chilas II, 1981
Chilas II : Dokumentation in Chilas II, 1981
Chilas II : Westlicher Teil der Nordseite
Chilas II : Westlicher Teil der Nordseite
Chilas II : Westlicher Teil der Nordseite
Chilas II : Westlicher Teil der Nordseite
Chilas II : stupa und Adoranten, Inschrift
Chilas II : stupa und Kharoshthi-Inschrift

Bubur : Buddhistische Stele, 1981
Bubur : Buddhistische Stele, 1981
Bubur : Buddhistische Stele, 1981
Bubur : Buddhistische Stele in situ, 1981
Bubur-Stele in ruiniertem Zustand 1983, nach illegalem Abtransport zerbrochen und in Gilgit als Dekoration an einer Hauswand befestigt.

Danyor : O. v. Hinüber bei der Arbeit an der Danyor-Inschrift, 27.9.1983
Danyor : Beim Lesen der Danyor-Inschrift, 27.9.1983

Oshibat : Dokumentation in Oshibat, 1984
Floßfahrt nach Thor-Nord
weitere Abbildungen folgen ...

Expeditionsteilnehmer 1980 bis 1988, die bei der Dokumentation mitgewirkt haben
Reiseteilnehmer, die nicht bei der Dokumentation mitgearbeitet haben, sind nicht in der Liste aufgeführt.

1980: [Ahmad Hasan Dani], [Karl Jettmar], Thomas Schmitt, Irene Thewalt, Volker Thewalt und pakistanische Mitarbeiter.
Vgl. den Fernsehbericht "Spuren im Fels" von Rolf Pflücke für den SWF Baden-Baden, der 1981 im Rahmen der Sendereihe "Länder, Menschen, Abenteuer" in den Dritten Programmen ausgestrahlt wurde. Kopien sind möglicherweise beim SWF Baden-Baden auf Anfrage noch erhältlich.
Dokumentationsziel: Hunza-Haldeikish
1981: Ahmad Hasan Dani, Thomas Haubenreißer, [Karl Jettmar], Jaroslav Poncar, Jürgen Przybilla, M.S.Qamar, Thomas Schmitt, Volker Thewalt, [WDR-Fernsehteam] und pakistanische Mitarbeiter.
Dokumentationsziele: Chilas und Thalpan mit allen seinerzeit bekannten Fundorten, Bubur, Thor Nord
1982: Ahmad Hasan Dani, Christian Guksch, [Karl Jettmar], Robert Kauper, Volker Thewalt und pakistanische Mitarbeiter.
Dokumentationsziele:
1983: [Karl Jettmar], Volker Thewalt und pakistanische Mitarbeiter.
Dokumentationsziele:
1984: Tobias Becht, Oskar von Hinüber, [Karl Jettmar], Robert Kauper, Irene Thewalt, Volker Thewalt und pakistanische Mitarbeiter.
Dokumentationsziele: Oshibat, Shigar, Chilas I und Chilas II, Thalpan, Butogah
1985: Tobias Becht, Oskar von Hinüber, [Karl Jettmar], Robert Kauper, Nicholas Sims-Williams, Volker Thewalt und pakistanische Mitarbeiter.
Dokumentationsziele: Shatial I, Shatial II, Shatial III und weitere Stationen mit Brahmi- / Protosarada-Inschriften und alle bekannten Stationen mit baktrischen, parthischen und sogdischen Inschriften inkl. Hunza-Haldeikish, Thor Nord
1986: [Eva Maria Lill (als Besucherin, von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften)], Volker Thewalt und pakistanische Mitarbeiter.
Dokumentationsziel: Hodar I, photographische Dokumentation und vorläufige topographische Vermessung
1987: Oskar von Hinüber, Helmut Breuer, Thomas Reiner, Volker Thewalt, und pakistanische Mitarbeiter.
Dokumentationsziele: Shatial I, Shatial II, Shatial III, Oshibat, Hodar I und verschiedene andere Stationen mit Brahmi- / Protosarada-Inschriften
1988: Ingo Motzenbäcker, Volker Thewalt und pakistanische Mitarbeiter.
Dokumentationsziele: Chilas I, Jasain-Nala, Hodar II

Jettmar ist in der Liste in Klammern genannt, weil er zwar von 1980 bis 1985 zeitweise mit im Gelände war, sich jedoch an den eigentlichen Dokumentationsarbeiten nicht beteiligt hat. Unbestreitbar sind natürlich seine Verdienste um die Entdeckung einiger neuer Felsbildstationen; auch Photos hat er viele gemacht – bedauerlicherweise ohne irgendwelche Aufzeichnungen... und wer erinnert sich schon an die genaue Position von über 40.000 Zeichnungen und Inschriften? So war er 1980 zum Beispiel nicht einmal in der Lage, die noch im Jahr zuvor besuchte Station Chilas II auch nur wiederzufinden – und sein ungezügelter Wutausbruch entlud sich über die hilfsbereiten Führer von der Tankstelle in Chilas, die anschließend nur mit Mühe dazu zu bewegen waren, uns den richtigen Weg zu zeigen.
Jettmars Vorliebe für den Genuß unfiltrierten Induswassers bereitete jedoch seinen Aufenthalten häufig ein frühes Ende – sehr zur Erleichterung aller Mitarbeiter, die täglich unter seiner andauernden Nörgelei und schlechten Laune zu leiden hatten.

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